Felgenschlagkompensation

Die Felgenschlagkompensation dient dazu Aufspannfehler des Messarms, ungenaue Radklammern und Felgen mit Seitenschlag zu kompensieren. Denn auf dem Messarm sitzt der Messwertaufnehmer. Diesen gilt es einwandfrei zu positionieren, damit keine falschen Messwerte angezeigt bzw. eingestellt werden. 

Die Felgenschlagkompensation funktionierte früher so, dass ein Rad gedreht wurde und die sich Befestigung der Messwertaufnehmer an den Felgen so lange verändert, bis der Lufttropfen einer Libelle (Stichwort Wasserwaage) an dem Aufnehmer sich nicht mehr hin und her bewegte.

Bei der rollenden Felgenschlagkompensation die man bei den heutigen 3D-Systemen verwendet,  wird das Fahrzeug, je nach Vorgaben des Herstellers, entweder 1/4 bzw. 1/2 Radumdrehung geschoben oder gefahren (abhängig vom Achsmessgerätehersteller) und die Abweichung werden elektronisch erfasst. 

Bei der Felgenschlagkompensation wird der Effekt ausgenutzt, dass die Messebene des optischen Targets bei einer Drehung eine Taumelbewegung ausführt. 

Für die Achsvermessung wird der Taumelwinkel zwischen der Messebene und der tatsächlichen Radebene bestimmt und als Korrekturwert bei der der Berechnung der Spur- und Sturzwinkel berücksichtigt. Wird auf eine Felgenschlagkompensation verzichtet, so addiert sich dieser Taumelwinkel als zusätzlicher Fehler zum eigentlichen Messfehler des Achmsess-Systems.

Bei der rollenden Felgenschlagkompensation mit der modernen 3D-Messvorrichtung ist darauf zu achten, dass sich der Sturz während  des "Rollens" nicht ändert. Denn damit ergeben sich weitere Fehler, da sich dadurch die Stellung der Räder ändern. Fachmänner raten dazu, nicht das Fahrzeug bei der Kompensation zu schieben, sondern an den Rädern zu drehen! 

Es gibt Achsmessgerätehersteller, die behaupten, dass eine Felgenschlagkompensation aufgrund der ihrer genauen Anlernpunkte der Messwertaufnehmer nicht erforderlich sei. Aber auch dort können geometrische Fehler oder Spiel vorhanden sein. 

Unter Felgenschlag versteht man den Seitenschlag einer Felge senkrecht zur Drehebenen. Man kann den Felgenschlag auch als maximal vorhandene Formabweichung von einer ideal planen Scheibe bezeichnen. Der Felgenschlag entsteht durch Fertigungstoleranzen und wird über die Nutzungsdauer durch mechanische Belastungen verstärkt, da eine Verformung in der Felge stattfindet (z.B. Fahren gegen Randstein). Quelle Bosch